Barfussfetisch

Ein Barfußfetisch, auch Fußfetisch, Fußfetischismus oder Podophilie genannt, ist ein ausgeprägtes sexuelles Interesse an Füßen. Es ist die häufigste Form des sexuellen Fetischismus für ansonsten nicht-sexuelle Objekte oder Körperteile und tritt bei Männern signifikant häufiger als bei Frauen auf.

Eigenschaften

Das Saugen an Zehen und das Lecken von Füßen sind übliche Arten, einen Fußfetischismus auszudrücken. Barfußfetisch wurde als ausgeprägtes sexuelles Interesse an Füßen definiert. Erweiterungen dieses Fetischs sind das Tragen von Schuhen für sexuelle Erregung und das Kitzeln. Der Psychoanalytiker Sigmund Freud betrachtete auch das Fesseln der Füße als eine Form des Fetischismus. Für einen Fußfetischisten können erotische Aspakte haben:

  • die Form und Größe von Füßen und Zehen (z.B. lange Zehen, kurze Zehen, lackierte Fußnägel, hohe Fußrücken usw.)
  • Fußschmuck (z.B. Zehenringe, Fußkettchen usw.)
  • spezielle Behandlungen (wie z.B. das Massieren oder das Waschen der Füße des Partners)
  • der Fußbekleidungszustand (barfuß, Tragen von Flip-Flops, Sandalen, High Heels, Socken oder anderen Strumpfwaren etc.)
  • der Geruch und/oder die sensorische Interaktion (z.B. das Reiben am Fuß, das Kitzeln, Riechen, Küssen, Beißen, Lecken, Saugen an den Zehen, Reiben der Genitalien am Fuß usw.)

Verbreitung

Der Fußfetischismus ist die am häufigsten mit dem Körper verbundene Form des Sexualfetischs. Im August 2006 veröffentlichte der US-amerikanische Online-Dienst AOL eine Datenbank mit den von ihren Abonnenten eingereichten Suchbegriffen. In der Rangordnung nur der Phrasen, die das Wort „Fetisch“ enthalten, war am häufigsten der Zusammenhang mit Füßen zu finden.

Historischer Zusammenhang

Die erste überlieferte Erwähnung des Fußfetischs stammt von Bertold von Regensburg im Jahre 1220. Einige Forscher haben die Hypothese aufgestellt, dass der Barfußfetisch als Reaktion auf Epidemien sexuell übertragbarer Krankheiten zunimmt. In einer von Dr. A. James Giannini an der Ohio State University durchgeführten Studie wurde während einer großen Gonorrhoe-Epidemie im Europa des 12. Jahrhunderts und der Syphilis-Epidemien des 16. und 19. Jahrhunderts in Europa ein verstärktes Interesse an Füßen als Sexualobjekte beobachtet. In derselben Studie wurde die Häufigkeit von Fußfetischendarstellungen in pornographischer Literatur über einen Zeitraum von 30 Jahren gemessen. Ein exponentieller Anstieg wurde während der aktuellen AIDS-Diskussion beobachtet. Sexuelle Fokussierung auf weibliche Füße wurde auch als eine Reflexion einer dominanteren Haltung der Frau in sexuell-sozialen Beziehungen vermutet.

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