Acrotomophilie

Bei Acrotomophilie handelt es sich um eine sexuelle Vorliebe, bei der man sich zu Personen mit fehlenden Gliedmaßen hingezogen fühlt. Die Acrotomophilie ist eine Ausprägung des Deformationsfetischismuses. Die Betroffenen erfahren sexuelle Erregung dabei, wenn ihr Gegenüber Missbildungen oder Verstümmelungen aufweist. In seltenen Fällen kommt es sogar vor, dass man sich selbst Amputationen von Körperteilen wünscht. Bei Acrotomophilie handelt es sich um kein Krankheitsbild. Wenn sich die Fixierung jedoch krankhafte Ausmaße annimmt, kommt es durch die Spezialisten zur Diagnose einer „Paraphilie“. In Härtefällen kommt es zu Überschneidungen zwischen Acrotomophilie und Sadismus oder Masochismus, bei denen es zu Deformationen am einen Körper kommt.

Soziale Schwierigkeiten

Für Personen mit einem körperlichen Handicap kann das Treffen eines Menschen mit Acrotomophilie zu einer seelischen Belastung werden. Dies liegt daran, dass sie nun als Objekt der Begierde funktionieren und ihre körperlichen Nachteile ein Fetisch sind. Oftmals fühlen sich die Betroffenen selbst in ihrem Leben beeinträchtigt, da es schwierig ist, dass sie ihre Präferenz ausleben. Daher sind ihre sozialen Kontakte in vielen Fällen eingeschränkt und sie fühlen sich von der Gesellschaft nicht verstanden. Seit der Jahrtausendwende gibt es durch das Internet Möglichkeiten der Kommunikation. So findet man im Netz Foren vor, in denen sich die Leute austauschen und ihre Erfahrungen teilen.

Gründe und mögliche Behandlungsansätze

Wie es dazu kommt, ist weitgehend unbekannt. Spezialisten und Experten gehen davon aus, dass möglicherweise einschneidende Erfahrungen in der Kindheit oder Jugend dafür verantwortlich sind. Noch gibt es zu wenig Studien, die sich mit dieser Thematik befassen, weshalb es kein statistisches Material darüber gibt. Es ist ebenfalls nicht sicher, wie stark das Phänomen in der Gesellschaft verbreitet ist. Es handelt sich zwar um keine Krankheit, jedoch treten hohe seelische Belastungen auf, weshalb es wichtig ist, dass man darauf reagiert und einen geeigneten Lösungsweg sucht. In den USA gibt es erste Interessengruppen für Personen, die an Amelotatismus leiden. Die Betroffenen können dort frei und unvoreingenommen sich äußern, was eine große Entlastung bedeutet und die Lebensqualität auf diese Weise steigen lässt. Hier gibt es auch die Möglichkeit, dass man eine Partnerschaft mit einer Person eingehen kann, welche über die gesuchten Eigenschaften verfügt. In der Regel ist eine psychotherapeutische Behandlung nicht notwendig.

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