Autoerotik

Autoerotik ist der Vorgang, bereits durch innere, z.B. visuelle Reize sexuell stimuliert zu werden.

Historie

Der Begriff wurde gegen Ende des 19. Jahrhunderts vom britischen Sexualwissenschaftler Havelock Ellis geprägt , der Autoerotizismus als „das Phänomen der spontanen sexuellen Emotion“ definiert, „das ohne direkte oder indirekte Stimulation durch einen anderen Menschen entsteht“.

Praxis

Die häufigste Praxis in der Autoerotik ist Masturbation. Obwohl die Begriffe Autoerotik und Masturbation oft synonym verwendet werden, sind sie wissenschaftlich nicht synonym zu verwenden, da nicht alle autoerotischen Verhaltensweisen immer auch masturbatorisch sind. Nächtliche Samenergüsse, erotische Tagträume und sexuelle Erregung durch an sich sexuell als neutral empfundene Reize (Musik, Landschaft, Kunst, Geräusche, spirituelle Träumerei usw.) sind ebenfalls geeignete Beispiele für Autoerotik.

Selbststimulation

Manche Leute benutzen Sexspielzeug wie Dildos, Vibratoren, und Analperlen. Autocunnilingus bleibt eine unbewiesene Handlung, doch es wird angenommen, dass Autofellatio, also die Handlung, den eigenen Penis oral zu stimulieren, bei weniger als 1 Prozent der männlichen Bevölkerung möglich ist und auftritt, was möglicherweise der körperlichen Flexibilität, die dafür erforderlich ist, geschuldet ist.

Kritik und Kontroversen

Manche Menschen glauben aus religiösen oder persönlichen Gründen, dass Autoerotik moralisch falsch ist. Zum Beispiel wird Masturbation von der römisch-katholischen Kirche als Sünde betrachtet. Jugendliche über Masturbation zu unterrichten, bleibt in einigen Teilen der Welt umstritten. US-Präsident Bill Clinton feuerte im Jahr 1994 die Generalinspekteurin der Vereinigten Staaten, weil sie sich dafür einsetzte, über Masturbation in Schulen zu unterrichten, um Teenager-Schwangerschaften und sexuell übertragbare Krankheiten zu verhindern.

Sicherheitsaspekte

Einige autoerotische Praktiken gelten als unsicher und können sogar zum Tod führen. Dazu gehören die autoerotische Asphyxie und Self Bondage. Das Potential für Verletzungen, die bei der Ausübung dieser Praktiken bestehen, wird durch die Isolation bei der praktischen Ausübung drastisch erhöht.

Gesellschaftliche Rezeption

Eine 1977 erschienene Arbeit mit dem Titel „Asexuelle und autoerotische Frauen: Zwei unsichtbare Gruppen“ von der Autorin Myra T. Johnson stellt autoerotische Frauen mit asexuellen Frauen gegenüber. Johnsons Belege sind zumeist Leserbriefe aus Frauenmagazinen, die von sich selbst als autoerotisch / asexuell geprägten Frauen geschrieben wurden. Johnson porträtiert sie als „unsichtbar und unterdrückt von einem gesellschaftlichen Konsens darüber, dass sie nicht existieren“, und sowohl von der sexuellen Revolution als auch von der Frauenbewegung zurückgelassen.

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