Bärenszene

Die Bärenszene bezeichnet eine bestimmte Stilrichtung in der männlichen homosexuellen Kultur. Ein „Bär“ ist dort oft ein größerer, recht stark behaarter Mann, der ein Bild von rauer Männlichkeit projiziert. Bären sind eine von vielen LGBT-Gemeinschaften mit eigenen Events, Codes und einer kulturspezifischen Identität. In San Francisco wurde bereits in den 1970er Jahren jeder behaarte Mann, in welcher Form auch immer er auftrat, als „Bär“ bezeichnet, bis der Begriff für stämmigere Männern verwendet wurde und andere Worte und Begriffe für stark behaarte andere Männer gefunden wurden.

Begriffsprägung der Bärenszene

Der Begriff Bär wurde durch Richard Bulger populär, der zusammen mit seinem damaligen Partner Chris Nelson im Jahre 1987 das englischsprachige „Bear Magazine“ gründete. Es gibt einige Auseinandersetzungen und Diskussionen darüber, ob Bulger den Begriff und die Konventionen der Bärenszene als prägend für die Subkultur hervorgebracht hat. George Mazzei schrieb im Jahr 1979 einen Artikel für die Zeitschrift „The Advocate“ mit dem Titel „Wer ist wer im Zoo?“. In dem Artikel hat Mazzei schwule Männer in sieben Arten von Tieren klassifiziert, darunter die besagten „Bären“.

Konzept

Das Konzept der Bärenszene kann als Identität oder Zugehörigkeit fungieren, und in Bear Communities gibt es eine anhaltende Debatte darüber, was einen Bären typischerweise ausmacht. Manche Bären legen Wert auf ein klares männliches Erscheinungsbild und verachten oder meiden Männer, die Zeichen von Verweichlichung zeigen, während andere die Akzeptanz und Einbeziehung aller Interessierten als wichtigen Wert der Gemeinschaft ansehen.

Selbstverständnis und Kritik

Bären schätzen im allgemeinen die sekundären Geschlechtsmerkmale des Mannes sehr: die Gesichtsbehaarung ebenso wie die Körperbehaarung, eine stimmige Größe zwischen Körper und Kopf sowie Glatzenbildung. Im Laufe der Jahre hat sich die Bärenszene in mehrere Subkulturen unterteilt. Manche Szenekenner behaupten, dass die Diskriminierung innerhalb der Bärencommunity zugenommen hat, da einige Männer, die sich selbst als „Bären“ oder „Muskelbären“ bezeichnen, keine fettleibigen Männer bei ihren Veranstaltungen haben möchten. Eine allgemeine Kritik an der Bärencommunity ist, dass einige selbsternannte Bären dazu neigen, Männer auszuschließen, die ihren Standards eines „echten“ Bären“ nicht entsprechen. Fettleibigkeit (oder auch ein Mangel an Körperfülle) wird von einigen als ein Problem angesehen, von denen einige ihr Übergewicht als eine Form der Selbstakzeptanz sehen.

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