Beckenbodentraining

Beckenbodentraining, vereinzelt auch als Kegel-Übung bezeichnet, besteht aus wiederholter Kontraktion und Entspannungen der Muskeln als Teil des Beckenbodens, Nach seinem Entwickler Arnold Kegel werden diese Muskels in jüngerer Zeit umgangssprachlich auch als „Kegel-Muskeln“ bezeichnet. Ein solches Training sollte mehrmals täglich für jeweils mehrere Minuten und über einen Zeitraum von ein bis drei Monaten durchgeführt werden, um spürbare Wirkung zu zeigen.

Wirkung

Ziel ist es, den Muskeltonus durch Stärkung der Pubococcygeus-Muskeln des Beckenbodens zu verbessern. Ein Beckenbodentraining ist eine beliebte Übung für schwangere Frauen, um den Beckenboden für physiologische Belastungen der späteren Stadien der Schwangerschaft und Geburt vorzubereiten. Beckenbodentrainings können die Beckenbodenmuskulatur stärker machen. Dies sind die Muskeln, die Blase steuern und Inkontinenz verhindern. Solche Übungen werden in der Regel durchgeführt, um Stressinkontinenz bei der Frau (vor allem nach der Geburt) und die vorzeitige Ejakulation beim Mann zu reduzieren. Es gibt mehrere Geräte, die bei diesen Übungen helfen, obwohl in verschiedenen Studien die Wirksamkeit dieser Geräte gegenüber traditionelle durchgeführten Übungen diskutiert und angezweifelt wird. Die unterstützend einsetzbaren Geräte wurden erstmals 1948 von Arnold Kegel dargestellt und beschrieben.

Auswirkungen auf die Gesundheit

Faktoren wie Schwangerschaft, Entbindung, Alterung, Übergewicht und Bauchoperationen wie Kaiserschnitt führen häufig zur Schwächung der Beckenmuskulatur. Dies kann entweder durch eine Untersuchung des vaginalen Drucks oder durch Verwendung eines Kegel-Perineometers beurteilt werden. Beckenbodentrainings sind in solchen Fällen sehr nützlich, um die Muskelkraft im Beckenboden wiederzuerlangen.

Konservative Therapie

Ein Beckenbodentraining ist die empfohlene konservative Erstlinientherapie bei Frauen mit Harninkontinenz vom Stress-, Drang- oder Mischtyp. Es gibt Beweise dafür, dass Biofeedback einen zusätzlichen Nutzen bei der Beckenbodenmuskulatur bieten kann. Auch gibt es keinen eindeutigen Hinweis darauf, dass das Durchführen von Beckenbodenübungen das Risiko einer Harninkontinenz bei Männern nach einer Prostatektomie verändert.

Sexuelle Funktion

1952 veröffentlichte der Erfinder der Methode, Arnold Kegel, einen Bericht, in dem er feststellte, dass Frauen, die die von ihm erfundenen Übungen durchführten, leichter, häufiger und intensiver zum Orgasmus kamen: „Es wurde festgestellt, dass bei vielen Frauen, die sich über mangelndes Vaginalgefühl beschweren, eine Dysfunktion des Pubococcygeus während des Koitus vorliegt. In diesen Fällen kann die sexuelle Wertschätzung gesteigert werden, indem die Funktion des Pubococcygeus wiederhergestellt wird.

Anwendung beim Mann

Beckenbodenübungen können auch bei Männern mit erektiler Dysfunktion helfen.

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